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Dienstag, 13. Mai 2014

Strong is the new skinny - Anti-Magerwahn

Ihr Lieben,

Ich möchte heute ein bestimmtes Thema ansprechen, welches mich schon einige Jahre begleitet oder verfolgt oder wie man das auch nennen will.
Wie schon erwähnt, will ich absolut kein Hungerharken werden. Ich möchte meinen Körper definieren, Muskeln aufbauen - Fett abbauen und fit und gesund werden. Ich finde, dass so etwas einfach viel schöner ist, als Frauen die sehr mager sind, Spatzenärmchen haben und alles dafür tun, dass man die Hüftknochen sieht, eine gewisse Lücke zwischen den Beinen haben und und und.. aber dies sehr extrem!
Unser Körper leidet jeden Tag schon unter genug negativen Umwelteinflüssen, sodass man sich nicht noch selbst schaden sollte, in dem man zum Frühstück eine kleine handvoll Heidelbeeren isst und einen Tee trinkt, mittags mit 2 Minikartoffeln und einem Stückchen Hühnerbrust und 3 Bohnen versucht sich und der Welt vorzugaukeln, dass man davon SATT wird und auch noch gesund isst und abnimmt.
Die heutige Gesellschaft hat eh schon ein gestörtes Verhältnis zum Essen, welches durch Werbekampagnen, Modelabes, Fernsehsendungen, magere Schaufensterpuppen, Blogs, und zu guter Letzt auch Instagram Accounts vermittelt wird.



Leider lassen sich viel zu viele junge Mädchen darauf ein, obwohl ihr Körper noch im Wachstum, in der Ausreifung und in einem pupertären Zustand ist, in dem sie nun mal erst noch aus dem ganzen „Babyspeck“ rauswachsen müssen.
Oft hat es nichts mit „dick sein“ zu tun, doch da die Mädls sich natürlich ihre Vorbilder selbst aussuchen und dies leider oft die falschen sind, ist es ein schwer zu zerstörender Kreislauf.

Deswegen finde ich es sehr wichtig, dass wir uns alle als Vorbilder sehen.

Wir alle, die ihren normalen Menschenverstand einsetzen um zu wissen, dass es nicht reicht fast nichts mehr zu essen, sich im Fitness einen abzustrampeln und irgendwann zusammenzubrechen, weil der Körper diesen ungesunden Lebensstil einfach nicht verträgt. 
Deshalb, informiert euch über eine „gesunde Ernährung“.
Nicht jeder healthy lifestyle Instagram Account ist wirklich ein gutes Vorbild.
Fragt euren Arzt, eure Eltern, erfahrene Sportler und Leute die Ahnung dieser Materie haben und vergleicht euch nicht mit mageren Models oder Frauen aus der Werbung. Spätestens seit dem es Photoshop gibt, ist alles nicht mehr so wie es aussieht.
Und gebt nicht auf!! Abnehmen ist ein langer Prozess eures Körpers, wer zu schnell viel zu viel abnimmt, den trifft auch eher der Jojo-Effekt.
Dann war sowieso jede eurer Qualen umsonst.


Als kleines Beispiel erzähle ich euch eine Geschichte von mir.
Ich zum Beispiel kann von mir behaupten, ich hatte eine schöne Kindheit mit gesunder Ernährung UND Süßigkeiten. Und auch meine Pupertät verlief so, jedoch habe ich dann irgendwann den Fehler gemacht, mich nicht mehr sportlich zu betätigen und habe zu viele Süßigkeiten und ungesunde Lebensmittel in mich reingestopft.
Ich habe sehr viel zugenommen, wollte nicht mehr schwimmen gehen, keine hellen Hosen mehr tragen und generell habe ich mich sehr geschämt. Ich war zwar nie richtig dick, aber es war viel zu viel für mich.



In der Schule ging es natürlich weiter, ich wurde gehänselt und verarscht.
Diese unreifen Kinder, wie mir jetzt klar ist, haben diese Situation schamlos ausgenutzt und hatten ihren Spaß mich mit wüsten Beschimpfungen, tritten gegen die Beine, usw fertig zu machen..
Ich selbst konnte aber trotzdem nie etwas an meinem Gewichtsproblem ändern.
Vor lauter Frust bin ich dann nach der Schule nach Hause gegangen und habe mich auf die Couch gelegt und Schokolade gegessen.. Ich fand mich so unglaublich hässlich und da ich immer noch schlankerer Freundinnen hatte, war es besonders schwer..
Es war immer ein Kreislauf aus dem der Ausweg nicht in Reichweite lag.
Dachte ich zumindest, bis ich Schule gewechselt habe und auf dieser Ganztagsschule mind. 1 Stunde pro Tag (jeden Tag) Sport hatte und nicht mehr so viel gegessen habe.
Ich habe tolle Leute kennengelernt, hatte wieder Lust in die Schule zu gehen, meine Noten wurden viel besser und das waren auch schöne 1 ½ Jahre meines Lebens, die mich zu dem gemacht haben, wer ich jetzt bin.



Ich habe zu dieser Zeit auch leider noch die Nahrungsunverträglichkeiten (Laktose- und Fructoseintoleranz) bekommen und konnte einfach nicht mehr alles essen, leider auch nur sehr begrenzt.
In dieser Zeit habe ich auch schon abgenommen, und somit ist es passiert, dass ich innerhalb der letzten 2 Jahre fast 20 Kg (um genau zu sein: von 70 kg auf 52 Kg – also 18Kg) abgenommen habe und das nicht mal wirklich absichtlich...
Ich war einfach nicht mehr unglücklich, somit ist die Frustfresserei weggefallen, ich habe mich bewegt und war einfach ein positiver Mensch und die Pfunde sind gepurzelt.



Natürlich ist das dann nicht bei den 52 kg geblieben, wie man halt so durchs Leben geht verändert man sich und ich stand sehr lange auf meinen 54 kg, bis ich das Essen wirklich zu sehr genossen habe und überhaupt keinen Sport mehr nach meinem Abschluss gemacht habe.. Das war im letzten Jahr der Fall. Und auf einmal war ich wieder auf meinen 60 kg und nicht gerade begeistert darüber.
Dann hat es mich gepackt und ich habe einige Diäten ausprobiert, die alle nur kurzfristig funktioniert haben, aber im Grunde konnte man sie vergessen.

Dieses Jahr im März/April habe ich mir gesagt, dass ich wenigstens wieder auf meine
54 kg kommen möchte. Ich möchte nicht „skinny“ sein, ich möchte mich nur selbst in meiner Haut wohlfühlen und glücklich über meinen Erfolg sein.
Nachdem ich mich dann im Fitnessstudio angemeldet habe, dieses 4x die Woche besucht habe, meine Ernährung umgestellt habe, mir trotzdem noch einiges gegönnt habe, habe ich 3 kg abgenommen und bin motiviert weiter zu machen.



Ich habe mit dem Fitness nicht nur ein neues Hobby entdeckt, sondern einen ganzen Lebensstil.
Klar auch ich werde oft schief angeschaut, wenn ich von Salat, gesundem Essen, Abnehmen, Sport usw. rede weil ich mein Umfeld damit mittlerweile schon belästige. :-D
Ich versuche jeden Abend selbst für mich zu kochen.
Gehe mind. 4x die Woche ins Training, werde im Sommer häufiger schwimmen gehen und merke es jetzt schon stark an meinem Körper, wie gut es mir tut.
Meine Haut wurde besser, ich habe mehr Energie und ich bin ausgeglichener, habe nicht mehr so oft Magenschmerzen nach fettigem Essen usw..
Besonders gut drauf, bin ich immer nach dem Training und könnte die Welt umarmen :-)
Und ja, es gibt immer Rückschläge. Es gibt schlechte Tage, Streit mit Freunden, Liebeskummer, Stress in der Arbeit, Krankheit, Ärger oder schlechtes Wetter.. die üblichen Probleme halt.
Wir alle müssen jeden Tag eine Menge einstecken und bewältigen und man kann auch nicht immer alles hinten anstellen, damit das eigene Fitness- und Essprogramm durchgezogen werden kann.
Wir sind alle keine Roboter, die funktionieren müssen.



Ich finde es ist wichtig ein gutes Gleichgewicht zu finden und niemals zu streng mit sich selbst zu sein, so macht das Leben sonst keinen Spaß mehr.
Wahre Freunde gönnen einem den Erfolg des eigenen Körpers. Sie verstehen, dass man auch mal keine Zeit hat wegen dem Training oder mal nur einen Salat isst.
Die Familie akzeptiert die Entscheidung genauso und man selbst wird es sich irgendwann mal danken.

Ich hoffe ich konnte einigen von euch da draußen eine andere Sichtweise aufzeigen und hoffe, dass sich das manche von den Mädchen da draußen zu Herzen nehmen.
Es geht nicht immer nur um das Aussehen.. :-)


Eure Alicia 

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